Die Zeit ist reif für die Wiederbelebung einer Jahrtausende alten Pflanze und ihrer großen Werte. Ihr Reichtum an guten Inhaltsstoffen macht den ursprünglich aus Mittelasien stammenden Hanf, der zu den ältesten Kulturpflanzen zählt, zu einem wichtigen Bestandteil von Ernährung und Heilkunde.
Gestern.
Durch die vielseitige Verwendbarkeit aller Pflanzenteile erfreute sich Hanf einer enormen weltwirtschaftlichen Bedeutung in Textilgewebe, Schiffsbau und Ernährung. Seit Jahrtausenden gelten Hanfsamen vor allem auch als heilsam. Aufzeichnungen aus dem alten China belegen ihren Einsatz u.a. bei Vergiftungen, Verdauungsstörungen und Menstruationsbeschwerden.
Aber ebenso äußerlich - bei Hauterkrankungen und Haarausfall, wurden Hanfsamen verordnet.
Gaben, Plinius und Dioscorides, die großen Ärzte der Antike, empfahlen ebenfalls die Anwendung von Samen und Wurzeln. In den Büchern der Hildegard von Bingen und in der Volksheilkunde, sogar als Grabbeigabe in einem Wikinger Schiffsgrab - überall trifft man auf die als überaus wertvoll geltenden Hanfsamen.
Heute.
Das weltweite Verbot von Marihuana führte dazu, dass Hanfsamen, die bis Mitte des 20. Jhdt in Küchen quer durch gesellschaftliche Schichten sehr beliebt waren, vom Speisezettel verschwanden. Seit einigen Jahren fördert die EU den Anbau von Hanf als nachwachsenden Rohstoff, damit kommen wir wieder in den Genuss einer der ernährungsphysiologisch wertvollsten Ölfrüchte.
Auch im Hinblick auf unsere Umwelt ist Hanf eine gute Alternative. Der Anbau der Pflanze ist dank ihrer Widerstands- und Anpassungsfähigkeit vergleichsweise unbelastend und die Nutzung breit gefächert. Von Blüten und Blättern über die Fasern bis hin zu den Samen, finden nahezu alle Pflanzenteile Verwendung.
Morgen.
Obwohl heute schon als Öl, Nudeln, Müsli, Knabberei und sogar als Schokolade angeboten, ist diese vielseitige Pflanze noch lange nicht ausgeschöpft. Namhafte Wissenschaftler prophezeiten dem Hanf eine große Zukunft - kein Wunder, durch diese unglaubliche Fülle an Vitaminen, Aminosäuren, Spurenelementen und Proteinen!
Als Heilmittel.
Angereichert mit ungesättigten Fettsäuren.
Viele lebensnotwendige Biomoleküle brauchen ungesättigte Fettsäuren als Ausgangsstoff. Sie können den Blutfett- und Cholesterinspiegel senken und sind notwendig für den Aufbau der Mitochondrien - der "Zellkraftwerke", und für die körpereigene Synthese verschiedener Hormone, sie halten die Zellmembrane elastisch und durchlässig für Nährstoffe und Stoffwechselprodukte.
Die Omega-3 und Omega-6 Fettsäuren helfen dem Körper bei der Regulierung von allergischen und entzündlichen Reaktionen. Mit bis zu 25% enthält Hanföl - nach Leinöl, auch den von allen pflanzlichen Ölen höchsten Gehalt an Alpha-Linolensäure: sie wirkt positiv auf das Herz-Kreislauf-System und hält die Gefäße elastisch.
Im Hanföl findet sich die seltene Gamma-Linolensäure GLA, die auch in der Muttermilch vorhanden ist. GLA fördert den Aufbau von Nervenzellen im Gehirn, hilft bei Diabetischer Neuropathie, Neurodermitis, Multipler Sklerose und dem Prämentstruellen Syndrom und wirkt vorbeugend bei Arteriosklerose. Besonders hervorzuheben: GLA blockiert ein Enzym, das für die Bildung von Metastasen verantwortlich ist.
Beide Fettsäuren, Alpha- und Gamma-Linolensäure, werden bereits mit guten Erfolgen in der Krebsbehandlung eingesetzt.
Als Kraftwerk.
Reich an den "richtigen" Fetten.
Mit einer Energieausbeute, die mehr als doppelt so hoch ist wie bei Eiweiß und Kohlenhydraten, sind Fette der energiereichste Stoff unter den Nahrungsmitteln. Diese gesunden Fette sollten etwa 5% unserer täglichen Nahrungsmenge ausmachen - um ausreichend Muskelmasse aufzubauen, psychisch im Gleichgewicht und geistig in Form zu bleiben.
In geringen Mengen ist Fett in jeder lebenden Zelle vorhanden, größere Mengen finden sich in Nüssen, Avocados, Oliven und kaltgepressten Ölen. Samen sind als Närstofflieferant für den wachsenden Keimling besonders reich ausgestattet: Hanfsamen enthalten bis zu 35% von diesen gesunden Fetten!
Als Energiebringer.
Voll mit Vitaminen und Proteinen.
In Hanfsamen finden sich viele B-Vitamine - dicht gedrängt. Vor allem Vitamin B1 und B2, die u.a. positiv für Gehirn und Nerven, Haut und Haare wirken. Aber auch Vitamin E, das "Fruchtbarkeitsvitamin", auch das Schönheitsvitamin für eine gesunde Haut, nebenbei auch Arteriosklerose vorbeugen hilft und dem Zusammenklumpen von Blutplättchen entgegenwirkt.
Ebenfalls reich vertreten: Kalzium, Magnesium, Kalium und Eisen.
Der Proteingehalt liegt mit 25% nur knapp hinter der Sojabohne. Auch alle acht essentiellen Aminosäuren sind in Hanfsamen enthalten. Würde auch nur eine fehlen, wären alle anderen wertlos.
Der menschliche Körper, der selbst keine essentiellen Aminosäuren herstellen kann, ist auf die Zufuhr angewiesen. Besonders Frauen nehmen meist zuwenig Aminosäuren zu sich.
100 g Hanfsamen können mit etwa 20g Protein fast die Hälfte des Bedarfs eines Erwachsenen decken.
Hanfblätter getrocknet.
Hochwertige Grundlage für wohltuende Teemischungen.
Hanfsamen ungeschält.
Mit ihrer knackigen Samenschale finden sie ganz oder geschrotet Verwendung als Backzutat oder in Müslis. Mit ihrem nussig-würzigen Geschmack sind sie geröstet köstlich zu kabbern.
Hanfsamen geschält.
Die harte Samenschale wurde entfernt. Das dadurch milde, nussige Aroma schmeckt ebenfalls in Müsli, Brot oder Gebäck. Mein Geheimtipp/-rezept: die goldene Milch mit geschälten Hanfsamen - eine köstliche, gesunde Alternative zur tierischen Goldenen Milch.
Hanfsamen-Mehl.
Das Produkt aus vermahlenen Hanfsamen verleiht Backwaren ein fein-nussiges Aroma. Auch bei Glutenunverträglichkeit bestens geeignet.!
Hanfsamen-Öl.
Öl aus kalt gepressten Hanfsamen. Cholesterinfrei, reich an Omega-3-Fettsäuren. Nie über 180° erwärmen. Ideal für die kalte Küche.
Was ist das Fazit? Täglich Hanf zu sich zu nehmen - als Öl, Same oder Mehl - der Verwendung sind dabei keine Grenzen gesetzt!
Für eure tägliche Gesundheit.
Gesunde Grüße eure Margot